Wilkommen in meiner seit 45 Jahren bestehenden Praxis!

Ich freue mich, Sie herzlich auf meiner Website begrüßen zu dürfen.

Die Seite möchte ich Ihnen einige wesentliche Informationen zu meiner Person und über meine Arbeit bereits an dieser Stelle mitteilen. Bitte klicken Sie sich doch in Ruhe durch die verschiedenen Rubriken.

Rainer Rothe

Offener Brief - Katastrophaler Umgang mit Opfern des Anschlages vom Breitscheidplatz

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Bundesinnenminister,
sehr geehrter Herr Bundesgesundheitsminister,
Sehr geehrter  Herr Opferbeauftragter,

nachdem im Zeit Magazin Nr. 52 vom 12.12.2019 der Artikel „Der Trost nach dem Terror – Wie ein Psychologe die Opfer des Anschlages vom Berliner Breitscheidplatz therapiert“ erschienen ist, möchte ich nun persönlich über die fatalen und unmenschlichen Umgangsformen mit den Opfern von beiden Anschlägen (Berlin und Nizza) von den entsprechenden Institutionen und bestimmten Gutachtern und Beratungsärzten berichten.

Inzwischen mussten sich über 76 Prozent der Betroffenen anwaltliche Hilfe holen, viele befinden sich bereits in Klageverfahren.

Zum vierten Jahrestag des Terroranschlages am Breitscheidplatz möchte ich als behandelnder Psychotherapeut von über zehn Opfern einen Appell und Hilferuf für die Betroffenen abgeben.

Mit großer Betroffenheit, Schmerz und Trauer muss ich miterleben, wie der Terror für die Geschädigten am Körper und ihrer Seele weitergeht. Sie erfahren von dem Ämtern und Institutionen keine wirkliche Hilfe oder Solidarität, sondern werden noch zusätzlich gedemütigt, entwürdigt und verletzt.

Entschädigungszahlungen, die zum Teil bis heute den Berechtigten verwehrt werden, können nicht im Geringsten das wiedergutmachen, was den Menschen widerfahren ist. Aber vor allem fehlt es an Empathie und konkreter Hilfe, die zwar in Verordnungen und Gesetzentwürfen vorgesehen ist, aber konkret nicht geleistet wird.

Die Opfer erleben lediglich Symbolpolitik, sind verunsichert, hilflos, hoffnungslos, voller Schmerz und Leid. Viele können nicht mehr arbeiten und müssen sich Begutachtungen unterziehen durch Gutachter, die hierfür nicht ausgebildet und überfordert sind und die Betroffenen als Simulanten hinstellen.

Einige meiner Patienten haben bereits mehrere Suizidversuche unternommen und waren mehrfach in der Psychiatrie. Sie werden nicht ernst genommen.

Dass da bei manchen die Nerven blankliegen und es zu aggressiven Durchbrüchen kommt, verwundert nicht. Dieses wird dann mit Hausverbot belegt ohne Rücksprache mit dem Therapeuten. Hiervon bleiben die Therapeuten auch nicht verschont. Bei zu viel (berechtigter) Kritik an den katstrohpalen Zuständen im Umgang mit den Opfern wird dann der Therapeut mit einem Behandlungsverbot belegt.

Ersthelfer kämpfen darum, als solche anerkannt zu werden. Sie werden bei den Begutachtungen und Untersuchungen im Auftrag der Behörden mehr verhört als befragt, brechen während der zum mehrstündigen Begutachtungen zusammen, geben zum Teil auf und müssen sich am Ende anhören, dass ihre Hilfe, die sie bei den Schwerverletzten geleistet haben, nicht ausreichend ist für eine Anerkennung als Ersthelfer.
Es waren teilweise mehrere Stunden Therapie nötig, um die Patienten nach diesen Begutachtungen in Form von Verhören und ohne jegliche Empathie wieder aufzurichten. Sämtliche Institutionen (Unfallversicherung, LAGeSo etc.), alle beteiligten Politiker und Mitmenschen rufe ich dazu auf, den Opfern wirkliche Hilfe, Verständnis, Empathie und vor allem Solidarität entgegenzubringen.

Zwar ist einiges getan worden, aber vieles ist lediglich angekündigt und nicht vollzogen worden.

Auch die Ersthelfer dürfen nicht vergessen werden, wie es auch Ahmad Mansour fordert.

Wir dürfen diese Menschen nicht im Stich lassen, denn schon morgen könnte es jeden von uns treffen, könnten unsere Kinder, Eltern, Großeltern, Verwandte, Freunde oder Nachbarn Opfer von Terror sein. Das sollten wir nicht vergessen!

Solidarität ist ein wichtiger Weg der Heilung. Dies sollte uns allen am Herzen liegen!


Berlin, 19.12.2020

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Rothe

 

Der rbb berichtete über den offenen Brief:

rbb24.de - Interview mit Rainer Rothe (Video, 19.12.20)

rbb24.de - Fehlende Hilfe für Opfer vom Breitscheidplatz-Terroranschlag (19.12.20)

Telefonisch erreichbar

Montags, Mittwochs, Freitags:

09.00 bis 14.00 Uhr

Tel.: 030 - 88 66 79 59

Kontakt

Behandlungsangebot

  • Tiefenpsychologisch fundierte PT
  • Verhaltenstherapie
  • Traumatherapie EMDR/IRRT
  • Schematherapie
  • Schmerztherapie
  • Familientherapie
  • Kinderpsychotherapie
  • Lehr- und Kontrollanalyse FPI/EAG
  • Hypnose
  • Supverision (BDP)
  • Coaching (DPA)

Meine Schwerpunkte